Alkohol am Steuer
Immer mehr tödliche Unfälle in Niederösterreich

- Im Jahr 2023 führte die Polizei in Niederösterreich insgesamt 385.356 Alko-Kontrollen durch. Dabei mussten 5.470 Personen angezeigt werden.
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Im Jahr 2024 hat sich die Zahl der tödlichen Alko-Unfälle in Niederösterreich stark erhöht. Besonders in der Weihnachtszeit, wenn Glühwein und Punsch konsumiert werden, fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zu erhöhter Vorsicht auf.
NÖ. Während die Zahl der Alko-Unfälle im ersten Halbjahr 2024 leicht gesunken ist, stieg die der tödlichen Unfälle signifikant an. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres kamen sieben Menschen durch alkoholbedingte Verkehrsunfälle in Niederösterreich ums Leben – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum, in dem drei Todesopfer zu beklagen waren, wie eine Aussendung des VCÖ schildert.
Die Unterschiede zwischen den Bezirken in Niederösterreich sind dabei auffällig: In Waidhofen an der Ybbs war Alkohol an jedem fünften Verkehrsunfall beteiligt, während es im Bezirk Bruck an der Leitha nur jeder 19. Unfall war. Die steigende Zahl von Alko-Unfällen zeigt eine besorgniserregende Tendenz, die im Zusammenhang mit der Weihnachts- und Punschzeit besondere Relevanz erhält. Diese Zeit ist bekannt für einen Anstieg des Konsums von alkoholischen Getränken wie Glühwein und Punsch, deren Wirkung oft unterschätzt wird.
Eine unterschätzte Gefahr
Bereits bei einem Blutalkoholgehalt von 0,5 Promille verdoppelt sich das Risiko eines Unfalls. Bei 1,0 Promille ist das Unfallrisiko siebenmal so hoch, und bei 2,0 Promille steigt es auf das 35-fache. Der VCÖ weist darauf hin, dass besonders in der Punschzeit der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt wird.

- Glühwein und Punsch werden häufig unterschätzt – der Alkoholgehalt kann gefährlich sein, besonders in der Punschzeit.
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Der süße Geschmack dieser Getränke lässt die Wirkung des Alkohols schnell in den Hintergrund treten, was zu unvorsichtigem Verhalten und letztlich zu schwerwiegenden Verkehrsunfällen führen kann.
Sichere Alternativen
Der VCÖ fordert daher, in dieser Zeit besonders achtsam zu sein und den eigenen Alkoholkonsum bewusst zu kontrollieren. Eine sichere Alternative zum Auto stellt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel dar.
Insbesondere Busse, Bahnen und Anrufsammeltaxis sind ideale Verkehrsmittel, um sicher von einem Weihnachtsmarkt oder Punschstand nach Hause zu gelangen. Eine bessere Anbindung an den öffentlichen Verkehr, besonders in ländlichen Regionen, könnte eine weitere wichtige Maßnahme zur Reduzierung von Alko-Unfällen darstellen.
Wichtige Rolle der sozialen Verantwortung
Nicht nur politische und infrastrukturelle Maßnahmen sind gefragt, sondern auch eine verstärkte soziale Verantwortung. In vielen Fällen können Unfälle verhindert werden, wenn Freunde und Bekannte eingreifen und jemanden davon abhalten, alkoholisiert zu fahren.
Der VCÖ erinnert daran, dass präventive Maßnahmen wie Alkoholkontrollen der Polizei und mehr Aufklärung über die Gefahren von Alkohol am Steuer ebenfalls zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können.
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